Brand in Schramberg fordert eine schwerverletzte Person +++ aktualisiert: Heizstrahler als Brandursache

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In Schramberg ist am Dienstagmittag gegen 12.15 Uhr in einem Mehrfamilienhaus ein Brand ausgebrochen. Nach ersten Informationen forderte er eine schwer verletzte Person. Weitere acht Personen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Die Verletzten hätten in erster Linie Rauchgasvergiftungen erlitten, so die Polizei in Konstanz. Zu ihrer Versorgung sind zwei Rettungshubschrauber mit Notarzt an Bord an der Einsatzstelle angekommen.

Großeinsatz für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst: Der Brand in der Hermann-Haas-Straße brach im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses aus. Das Gebäude musste geräumt werden. Und vor Ort befürchtete man eine große Anzahl an möglichen Verletzten. Daher löste die Leitstelle einen „ManV“ der Stufe zwei aus – einen Massenanfall an Verletzten. Das setzte ein Großaufgebot an Haupt- und ehrenamtlichen Rettungskräften in Bewegung.

Nachlöscharbeiten in der ausgebrannten Wohnung. Foto: him

Aus den Stockwerken oberhalb der Brandwohnung rettete die Schramberger Feuerwehr acht Menschen über die Drehleiter, so Stadtbrandmeister Patrick Wöhrle. Das Treppenhaus war durch das Feuer unpassierbar geworden. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr eintrafen, stand die betroffene Wohnung bereits im Vollbrand. Kräfte wurden eilig nachalarmiert.

Auf der Gebäuderückseite waren die Flammen an der Fassade hochgeschlagen. Foto: him
Die Wohnung ist durch die Flammen stark beschädigt. Foto: him

Wohnung im Vollbrand

Die Flammen schlugen auf beiden Seiten des Hauses aus den Fenstern. Feuerwehrleute sind unter Atemschutz in das Gebäude vorgedrungen, um nach weiteren eingeschlossenen Personen zu suchen. Von der Drehleiter aus und aus dem Gebäudeinneren bekämpften die Feuerwehrleute die Flammen. Gegen 13 Uhr war der Brand soweit gelöscht. Die Feuerwehr hat dann das gesamte Gebäude mit einem Ventilator belüftet, um den Rauch hinauszublasen.

Der Brand ist weitgehend gelöscht. Foto: him
Mit Atemschutz ausgestattet waren die Feuerwehrleute im Haus. Foto: him

Der Verkehr auf den Verbindungsstraßen zwischen Schramberg und Hardt beziehungsweise Lauterbach wird durch den umfangreichen Rettungseinsatz behindert. Der Verkehr staute sich bis weit in die Kirnbachstraße. Mehrere Rettungswagen standen auf der Schillerstraße, um die Verletzten aufzunehmen und zu versorgen. Daher hatte die Polizei die Schillerstraße in Höhe Weihergasse abgeriegelt.

Kein Durchkommen in die Stadt. Foto: him
Mehrere Krankenwagen standen auf der Schillerstraße, um Verletzte aufzunehmen. Foto: him
Auf dem Bernecksportplatz warteten zwei Rettungshubschrauber.

Zwei Löschzüge der Feuerwehr aus Schramberg und Sulgen sowie die Zentrale Feuerwehrwerkstatt sind vor Ort. Zahlreiche DRK-Rettungswagen und Notarztfahrzeuge sind im Einsatz. Aus Rottweil war  Kreisbrandmeister Philipp Glunz gekommen, Revierleiter Jürgen Lederer war ebenfalls am Einsatzort.

Die Führungskräfte stimmen sich ab. Foto: him

Die Rettungshubschrauber Christoph 11 und ein 54 zur Versorgung der schwer verletzten Person und anderer Verletzter sind nahe der Einsatzstelle am Bernecksportplatz gelandet. Gegen 13.45 Uhr ist einer der Hubschrauber abgeflogen.

Abflug eines Rettungshubschraubers. Foto: him

Auch das DRK war mit einer großen Anzahl von Kräften im Einsatz. Die Bereitschaft Schramberg war mit fünf Fahrzeugen und 13 Helfern, die DRK Bereitschaft Aichhalden Rötenberg mit weiteren sieben Einsatzkräften gekommen. Auch aus Oberndorf war ein Fahrzeug gekommen und von der Bergwacht ein Helfer mit Fahrzeug.

Ehrenamtliche Einsatzkräfte des DRK sammelten sich beim Feuerwehrgerätehaus. Foto: DRK

Inzwischen ist die Strecke wieder frei (Stand 14.10 Uhr). Zur Brandursache und zur Schadenshöhe war zunächst nichts bekannt.

Die Rauchsäule war weithin sichtbar. Foto: Seckinger

Update: Heizstrahler als Brandursache

Am Mittwochnachmittag teilt die Polizei dies mit:

„Am Dienstagmittag ist es in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Hermann-Haas-Straße zu einem Brand mit insgesamt neun verletzten Personen gekommen.

Gegen 12 Uhr geriet nach derzeitigem Ermittlungsstand ein Heizstrahler aus bislang ungeklärter Ursache in einer Erdgeschosswohnung in Brand.

Infolge des Feuers entwickelten sich starke Rauchgase, die sich über die Fassade bis in die oberen Stockwerke ausbreiteten. Die Feuerwehr war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort und evakuierte das Gebäude vollständig. Insgesamt neun Personen erlitten Rauchgasvergiftungen, darunter ein 38-jähriger Bewohner einer Dachgeschosswohnung, der schwere Verletzungen davontrug und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik kam. Acht weitere Personen kamen zur medizinischen Versorgung in umliegende Krankenhäuser.

Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach derzeitigem Stand der Ermittlungen auf etwa 70.000 Euro. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.“




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.



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